Appel. Tausende von Kranichen rasten im Landkreis Rotenburg. Damit sie gut zu beobachten sind,
ohne sie zu stören, hat der NABU einen speziellen Wagen zwischen dem Örtchen Appel und
Stemmen aufgebaut. Er kann jederzeit auf eigene Faust genutzt werden. Dort sitzt man geschützt und
hat einen guten Blick auf einen so genannten Vorsammelplatz. Infotafeln erläutern die Biologie der
stolzen Vögel.
Die Wahrscheinlichkeit, die grauen Trompeter vom Beobachtungswagen aus zu sehen und zu hören,
ist erfahrungsgemäß besonders in den Nachmittagsstunden bis hin zum frühen Abend hoch. „In den
vergangenen Jahren sind dort zuverlässig oft etliche Hundert Kraniche nach dem Fressen von den
abgeernteten Maisäckern zusammengekommen. Kurz vor Sonnenuntergang sind sie dann
gemeinsam aufgebrochen, um im nahen Moor zu übernachten“, erläutert Roland Meyer vom NABU.
Zu erwarten sei, dass die großen Vögel die Örtlichkeit in diesem Jahr ähnlich nutzen. Auch jagende
Turmfalken, Bussarde und Kornweihen auf dem Durchzug waren in den vergangenen Jahren öfters zu
sehen. Tipp: Fernglas mitbringen.
„Die Rast bei uns dient den Kranichen dazu, Fettreserven für den Weiterflug nach Südfrankreich und
Spanien anzufressen“, sagt Meyer. Störungen schwächten die Tiere unnötig. Besonders an
Wochenenden seien die bekannten Beobachtungstürme etwa im Tister Bauernmoor und im
Huvenhoopsmoor jedoch ziemlich überfüllt. „Daher haben wir für die Zugzeit bis Ende November jetzt
zusätzlich einen umgebauten Treckeranhänger aufgestellt.“
Der Wagen steht etwa 300 Meter von Appel entfernt in der einzigen Rechtskurve dicht an der kleinen
Straße von Appel nach Stemmen. Die Naturschützer danken den Eigentümern, der Familie Selkirk
von Gut Appel, und dem Pächter, die den Platz zur Verfügung stellen.