Mitmach- und Erlebnisgarten MEGa wird weiter ergänzt
Die Finanzierung steht, die Baugenehmigung ist durch, der Bodenaustausch und das genaue Ausmessen sind bereits erfolgt: Der NABU Rotenburg ergänzt den Mitmach- und Erlebnisgarten MEGa um einen Torfschuppen. Wie schon beim Bau des Krummsparren-Schafstalls an gleicher Stelle verbinden die Naturschützer wieder das Nützlich mit Inhaltlichem und mit atmosphärischen Aspekten und dem Umweltschutz.
Das Nützliche: Weil das bisherige Materiallager in einem Keller der Rotenburger Werke nicht mehr zur Verfügung steht, benötigt der NABU eine neue Unterkunft für seine Werkzeuge und Geräte. Inhaltliches: Die früher in Moorgegenden wie dem Landkreis Rotenburg häufigen Torfschuppen sind heute nirgends mehr erhalten. „Ein solches Gebäude wollen wir rekonstruieren. Das ist ein Stück Heimatgeschichte“ sagt der Vorsitzende Roland Meyer. Neben diesem Aspekt und dem direkten Nutzen als Lagerraum biete es außerdem Anlass, mit Besuchern des Hartmannshofes über Moore, deren Trockenlegung und den Beitrag zur Klimakrise zu sprechen. Ein wichtiges Thema, meint Meyer: „Das CO2, dass aus trockenen Mooren in Niedersachsen entweicht, trägt fast ebenso viel zur Erderwärmung bei, wie der gesamt Verkehr in unserem Bundesland.“
Dass ein weiteres Fachwerkgebäude atmosphärisch bestens zum MEGa und dem alten Stall passt, liegt auf der Hand. Zum Umweltschutz sagt Bernhard Schroeder, NABU-Aktiver und Architekt: „Wir recyceln altes Eichenfachwerk, haben alte Ziegel aus Abrissgebäuden geborgen und verwenden alte Tonpfannen. Und wir sind sehr sparsam mit Beton. Den verwenden wir nur für das Fundament. Für den Fußboden beschränken wir uns auf eine dicke Schicht Lehm.“ Damit die Rekonstruktion des Torfstalls – die Vorlage stand einst in Wittkopsbostel - möglichst authentisch wird, konnte der NABU als Zimmerer den Rotenburger Fachwerk-Experten Tassilo Turner gewinnen. Als Berater steht außerdem der Historiker und Häuserkundler Dr. Wolfgang Dörfler aus Hesedorf bereit.
Wenn alles gut geht und Corona es zulässt, soll der insgesamt 5,65 mal 9,60 Meter große Torfschuppen im Herbst fertig sein. Die Gesamtkosten schätzt der NABU auf 47.500 Euro. 26.000 Euro davon steuert der Verein selbst bei: 15.500 Euro in bar – darin enthalten ist eine großzügige, zweckgebundene Spende einer privaten Stiftung - und 10.500 Euro als Arbeitsleistung. Für den Rest kommen die Deutsche Postcode-Lotterie (14.500 Euro) sowie die Stadtwerke (2.500 Euro) und die Stadt Rotenburg (4.500 Euro) auf, freut sich Meyer. „Dankbar sind wir auch den Rotenburger Werken, die den Bauplatz auf dem Hartmannshof kostenlos zur Verfügung stellen“, ergänzt NABU-Kassenwart und Storchenvater Wilfried Glauch.