VHS und NABU laden zum Vortrag:
Genügsamkeit statt „immer mehr“
„Wenn wir den Klimawandel noch hinreichend bremsen
wollen, müssen wir anders leben. Das weiß eigentlich jeder. Aber statt Konsequenzen zu ziehen, machen wir uns vor, dass der technische Fortschritt es schon richten
werde. Von dieser bequemen Lebenslüge müssen wir uns verabschieden.“ Das sagt Roland Meyer vom NABU Rotenburg. Gemeinsam mit der Volkshochschule lädt der Umweltverband jetzt zu einem Bildvortrag des Umweltwissenschaftlers Dr. Heribert Wefers.
Zeit und Ort: Montag, 11. Februar, 19.30 Uhr, Auditorium der VHS im Kantor-Helmke-Haus (Rotenburg, Am Kirchhof 10).
Eintritt: fünf Euro,
NABU-Mitglieder frei.
Unsere Gesellschaft setzt noch immer auf Wachstum. „Aber sobald die Wirtschaft wächst, steigen der CO2-Ausstoß und der Rohstoffverbrauch“, sagt Wefers. In seinem Vortrag zeigt der Naturwissenschaftler und Autor, warum das so ist und dass wir dafür einen hohen Preis bezahlen. Wefers: „Das "Mehr, größer,
schneller" schadet allen! Gutes Leben erfordert dagegen ein neues Denken, ausgehend vom Bild einer lebenswerten, menschenwürdigen Zukunft." Und die habe mit Zeit für sich selbst zu tun, mit sozialen Kontakten, einer erfüllenden Tätigkeit und lebenswerten Umwelt - nicht mit den Statussymbolen und dem "Haben wollen" von gestern. Dabei gehe es nicht um schmerzhaften Verzicht, sondern darum, was wir für ein gutes und gleichzeitig faires Leben wirklich benötigen. Was das konkret heißt, wird der Referent an Beispielen erläutern.
Für den NABU ist das Thema zum Beispiel auch im Hinblick auf das neue Regionale Raumordnungsprogramms aktuell, das der Kreistag demnächst verabschieden will. Meyer: „2015 betrug der Anteil der Windenergie am Gesamtenergieverbrauch in Deutschland 2,4 Prozent. Selbst wenn dieser Anteil verdrei- oder vervierfacht wird – was für Natur und Landschaft dann wirklich unverträglich wäre - bleibt er klein. Wir werden den Klimawandel nicht durch Technik und Elektro- oder Wasserstoffautos aufhalten können, sondern vor allem dadurch, dass wir uns ändern. Und das kann wahrscheinlich sogar Freude machen.“