Aus Sämling und Edelreis

Wer möchte sich in der alten Kulturtechnik des Veredelns von Obstbäumen versuchen? Der ist beim Seminar des NABU Rotenburg am Samstagnachmittag, 17. März, in Ottersberg genau richtig. Gleich drei Fachleute – Wolfgang Fuchs, Stefan Blanken und Heinz Kahrs - sorgen dafür, dass weder Theorie noch Praxis zu kurz kommen. Und am Ende nimmt jeder Teilnehmer sein kleines Bäumchen mit nach Hause.

 

Nur von Mitte März bis Anfang April ist es möglich, frisch geschnittene einjährige Triebe von Kern- und Steinobst, so genannte Edelreiser, direkt auf bleistiftstarke Sämlinge zu veredeln. Das neue Bäumchen weist dann die guten Wuchseigenschaften eines Sämlings auf und wird später die schmackhaften Früchte der edlen Sorte tragen. Eine interessante Alternative für Allergiker. „Insbesondere Boskoop, Gravensteiner, Kaiser Wilhelm, Finkenwerder Prinz, Berlepsch und Goldparmäne gelten als gut verträglich“, sagt Kahrs. Außerdem sei die Vielfalt an unterschiedlichen Aromen einfach ein Erlebnis. Und wer mehrere Sorten im Garten oder in der Nachbarschaft hat, kann sich ziemlich sicher sein, dass für jeden Baum ein geeigneter Pollenspender dabei ist. Bei Platzmangel lassen sich sogar mehrere Sorten auf einen Baum veredeln.

 

Kahrs und seine beiden Kollegen erklären den Teilnehmern, was es mit dem Okulieren und dem Pfropfen auf sich hat, und helfen bei eigenen Versuchen. Sie halten für die Teilnehmer Sämlinge und Edelreiser regionaler Sorten bereit. Wer eine wohlschmeckende eigene Apfelsorte oder eine aus dem Bekanntenkreis vermehren möchte, kann gerne einen einjährigen Trieb davon mitbringen. Achtung: „Das Reis muss am Morgen des Kurstages geschnitten worden sein, feucht gehalten und dann nachmittags im Seminar verarbeitet werden“, sagt Kahrs.

 

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Daher ist eine Anmeldung unter 04205/2957 unbedingt erforderlich. Dabei werden auch der Treffpunkt und die genaue Zeit bekannt gegeben. Der Kostenbeitrag beträgt inklusive Kaffee, Kuchen und neuem Bäumchen 20 Euro.