Mit dem Star hat der NABU eine scheinbare Allerweltsart zum Vogel des Jahres 2018 gekürt. Aus gutem Grund. Am Montag, 22. Januar, erläutert der Ornithologe Robin Maares mit vielen Fotos die Lebensweise und die Probleme des schillernden Formationsfliegers. In einem zweiten Teil seines Bildvortrags geht Maares dann auf einen weiteren Star der heimischen Vogelwelt ein – den Kranich. Im Mittelpunkt steht dabei die bei uns weniger bekannte östlichste von drei Zugrouten der Art.
Der Star ist ein Paradebeispiel dafür, wie es um die eigentlich häufigen Vogelarten inzwischen bestellt ist. Spätestens seit der Jahrtausendwende gehen seine Bestände zurück. Bevorzugte Lebensräume wie Wiesen und Weiden werden seltener oder von einer immer intensiveren Landwirtschaft immer stärker genutzt. Hecken und Feldgehölze stören beim Maisanbau, Rinder werden meist ganzjährig in riesigen Ställen gehalten, statt grasen zu können und dabei Mist zu hinterlassen, den einst Insekten nutzen konnten, wovon unter anderem der Star profitierte.
Heute bieten Parks, Gärten und Friedhöfe zum Teil Ersatzlebensräume. Der Vortrag bleibt daher nicht bei der Beschreibung von Problemen stehen, sondern zeigt auch ein paar Möglichkeiten auf, dem Star und anderen Vögeln zu helfen – Gärtnern ohne Gift, Anpflanzen von beerentragenden Büschen und Bäumen, Erhalt von Höhlenbäumen, Anbringen von Nisthilfen.
Nach der Pause geht es beim NABU um Kraniche. Je nach Brutgebiet nutzen sie unterschiedliche Wege in unterschiedliche Winterquartiere. Ganz grob gilt: Skandinavische, mitteleuropäische und baltische Vögel fliegen – häufig mit Rast auch im Kreis Rotenburg – nach Südfrankreich und Spanien. Finnische Kraniche und Tiere aus Estland gelangen über Ungarn, Serbien, Italien und Sizilien nach Nordafrika. Kraniche aus Westrussland und Ost-Finnland hingegen machen sich über das Schwarze Meer und die Türkei auf nach Israel und bis nach Äthiopien.
Maares berichtet von einem Austauschprojekt des NABU mit Vogelschützern aus Israel, an dem er teilgenommen hat. Wie reagieren die Menschen dort auf die durchziehenden Trompeter? Muss um Verständnis geworben werden? Worin unterscheiden sich deutsche und israelische Probleme, Fragestellungen und Konzepte?
Robin Maares hat sich schon in jungen Jahren als engagierter Kartierer und Mit-Initiator der Faunistischen Arbeitsgruppe im Landkreis Rotenburg einen guten Namen gemacht. Sein Vortrag stellt den vogelkundlichen Auftakt zum diesjährigen NABU-Jahresprogramm dar. Er findet im Heimathaus in Rotenburg, Burgstraße 2, statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Besucher werden um eine kleine Spende gebeten.
Bildnachweis:
Der Star ist Vogel des Jahres. Der Bestand geht seit 20 Jahren zurück. (Foto: NABU/ Matthias Siebner)