Das Projekt ist abgeschlossen, der historisch wertvolle Krummsparren-Schafstall wieder aufgebaut und gerettet. Jetzt stellte der NABU gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Busch, seiner Stellvertreterin Margret Pape und deren Mann Wilhelm am ursprünglichen Standort des Gebäudes in Basdahl eine Infotafel auf. Sie informiert über Besonderheiten der Konstruktion und die neue Bleibe im Mitmach- und Erlebnisgarten MEGa am Hartmannshof in Rotenburg.
Der reetgedeckte Stall dient dort als zentrale Versammlung und ist bereits zu einem Wahrzeichen der Umweltbildungseinrichtung geworden. Im Innern wird demnächst eine Mitmach-Fotoausstellung mit historischen Aufnahmen aus der Landwirtschaft im Landkreis Rotenburg eröffnet.
„Die Denkmalbehörde hat den Bau abgenommen und zur gelungenen Umsetzung gratuliert. Das Gebäude wird auch am neuen Standort in der Denkmalliste geführt“, erläuterte Roland Meyer, Vorsitzender des NABU Rotenburg, den Vertretern der Gemeinde. Gefördert hatten das Projekt die Bingo-Umweltstiftung, die Stadt und der Landkreis Rotenburg sowie die Rotenburger Werke. NABU-Mitglieder haben mehr als 1.100 Arbeitsstunden eingebracht.
Die Krummsparren-Bauweise war einst typisch für Nebengebäude in der Stader Geest. Dafür musste man gleichartig gebogen gewachsene Hölzer finden. Im unteren Bereich standen die Dachbalken so steil, dass sich an sie eine senkrechte, nicht tragende Seitenwand anschmiegen ließ. So konnte – etwa im Gegensatz zu Nur-Dach-Ställen in der Heide – der volle Grundriss genutzt werden.
Der alte Stall im MEGa gehörte ursprünglich zu Hof 9 (Michaelis) in Basdahl. 1978 musste er der neuen Ortsdurchfahrt weichen. Das Gebäude wurde damals am Vorwerkhof in Bremervörde wiedererrichtet, drohte dort jedoch zuletzt zu verfallen.
„Viele ältere Bürger können sich noch gut an den Stall erinnern“, sagte Bürgermeister Busch. Im Zusammenhang mit der Dorferneuerung sei sogar erwogen worden, ihn von Bremervörde zurück nach Basdahl zu holen. „Aber dann hätten wir aus finanziellen Gründen viele andere Maßnahmen nicht umsetzen können. Da mussten wir abwägen. Umso so besser ist es, dass er beim NABU jetzt nicht nur erhalten, sondern auch gut genutzt wird und öffentlich zugänglich ist. Vielleicht machen wir ja mal einen Gemeindeausflug dorthin.“
Der 20.000 Quadratmeter große Mitmach- und Erlebnisgarten ist täglich geöffnet. Der Eintritt ist frei. Viele Ausflügler nutzen das Café, das die Rotenburger Werke betreiben. Es ist mittwochs und sonntags von 9 bis 18 Uhr und donnerstags, freitags und samstags von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Mehr Infos rund um den MEGa gibt’s auf www.mega-rotenburg.de.
Bildunterschrift
Bürgermeister Thomas Busch (von rechts) sowie Heinrich und Margret Pape aus Basdahl freuen sich mit Roland Meyer vom NABU über die Infotafel am alten Standort des Stalls.