Glyphosat: Risiken und Nebenwirkungen

Unter dieser Überschrift laden Umweltorganisationen aus dem Landkreis Rotenburg zu einem Infoabend ins Rotenburger Rathaus. Termin: Mittwoch, 22. März, 19.30 Uhr. Thema: Glyphosat. Das Totalherbizid steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Bis Ende des Jahres muss die EU darüber entscheiden, ob es trotzdem weiter verwandt werden darf.

Glyphosat ist das weltweit am häufigsten verwendete organische Pestizid. Es kommt unter verschiedenen Handelsnamen besonders in der Landwirtschaft zum Einsatz. „Jedes Jahr werden etwa fünf Millionen Liter auf Deutschlands Feldern ausgebracht“, sagt Roland Meyer vom NABU. Manfred Radtke, BUND: „Betroffen ist jeder dritte Acker.“ Angela von Beesten, Sambucus: „Dieser massive Einsatz bleibt nicht ohne Folgen für die Gesundheit von Pflanzen, Tieren und Menschen. Das belegen inzwischen viele Untersuchungen.“ Außer den genannten drei Naturschutzgruppen gehören der Verein Ackern und Rackern, der Bioland Landesverband Niedersachsen und die Freizeitimker Wümmeregion zu den Veranstaltern des Abends.

Landwirte nutzen das Spritzmittel vor allem, um vor der Aussaat möglichst alle Beikräuter zu vernichten und so den gewünschten Kulturpflanzen einen Vorsprung zu verschaffen. Dann können sie auf das Pflügen verzichten, was nicht nur Zeit spart, sondern auch den Boden vor Erosion schützen soll. Die Kehrseite des Mittels zeigt ein Dokumentarfilm, der als Einstieg in den Rotenburger Infoabend dient: Resistenzen gegen Glyphosat, vermindertes Feinwurzelwachstum, Erbschäden bei Schweinen, vermehrte Todesfälle und geringere Fruchtbarkeit bei Kühen, Tumore bei Ratten und so weiter.

Vielen Menschen ist Glyphosat unter dem Markennamen Roundup von Monsanto noch aus den Auseinandersetzungen rund um die Agro-Gentechnik ein Begriff. Doch auch wenn die Einführung von gegen das Pflanzengift widerstandsfähig gemachtem Mais in Deutschland bisher verhindert werden konnte – Roundup und Co kommen jedoch auf Gentechnik-Äckern in Südamerika und den USA zum Einsatz. Die aus den Pflanzen hergestellten Futtermittel werden in großen Mengen nach Europa importiert und landen auch in Deutschland im Futtertrog und auf dem Teller. Urinuntersuchungen bei Menschen zeigen, dass hierzulande etwa 70 Prozent Spuren von Glyphosat enthalten.

Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

 

Bildunterschrift: In Deutschland werden Jahr für Jahr etwa fünf Millionen Liter Glyphosat ausgebracht