Mit dem nahenden Winter beginnen viele Vögel, so auch die Kraniche, gen Süden zu ziehen, um dort zu überwintern. Viele der großen, grauen Tiere mit einer beeindruckenden Spannweite von bis zu zwei Metern machen dabei einen Zwischenstopp in der Region Rotenburg. Dieses Spektakel wollen sich Vogelliebhaber nicht entgehen lassen. Deshalb hat der NABU einen Beobachtungswagen zwischen Appel und Stemmen aufgestellt. Von dort aus können die Tiere bis Ende November jederzeit ungestört beobachten werden.
Die Region Rotenburg ist bei Kranichen beliebt, denn dort gibt es sehr viel Maisanbau, und das ist eine attraktive Nahrungsquelle. Vom Beobachtungswagen aus blickt man auf einen Vorsammelplatz der Kraniche. Während die Vögel tagsüber in kleinen Gruppen auf Äckern nach Nahrung suchen, sammeln sie sich bei Anbruch der Dunkelheit auf bestimmten Plätzen, um von dort aus gemeinsam zum Schlafen ins Moor zu fliegen. Dort stehen sie mit ihren langen Beinen im Wasser, so dass Fressfeinde nicht zu ihnen gelangen, oder frühzeitig entdeckt werden.
Auch wenn zu den Vogelzugzeiten im Landkreis Rotenburg inzwischen mehrere Zehntausend Exemplare Rast machen, ist diese Art trotzdem gefährdet und schutzwürdig. Der NABU Rotenburg bittet deshalb, rastenden Tieren nicht zu nah zu kommen. Jedes Auffliegen kostet Energie, die die Tiere anschließend wieder aufnehmen müssen.
Der NABU-Beobachtungswagen steht am Straßenrand zwischen Appel und Stemmen und kann täglich auf eigene Faust aufgesucht werden. Beste Beobachtungszeit ist kurz vor Einbruch der Dämmerung.
Bildunterschrift:
Aktive des NABU Rotenburg haben den Kranich-Beobachtungswagen für Vogelliebhaber aufgestellt.
Foto: Anita Siegmund