Kaum ein Artenschutz-Thema löst so heftige Reaktionen aus wie die Rückkehr der Wölfe. „Wir sollten weder in Euphorie ausbrechen noch Panik verbreiten. Hilfreich sind nüchterne Informationen“, sagt Roland Meyer vom NABU Rotenburg. Um zu einer sachlichen Diskussion beizutragen, haben die Naturschützer gemeinsam mit der Volkshochschule Rotenburg die Wolfsexpertin Dr. Britta Habbe um einem Vortrag gebeten. Zeit und Ort: Montag, 9. November, 19 Uhr, VHS Rotenburg im Kantor-Helmke-Haus, Am Kirchhof 10.
In Niedersachsen ist der Wolf seit 2007 zweifelsfrei nachgewiesen. Aktuell sind zehn Territorien sicher bekannt, davon sieben bewohnt von Wolfsfamilien (Rudel), eines von einem Paar und zwei von Einzeltieren. In diesem Frühjahr wurden in verschiedenen Teilen des Kreises Rotenburg Wolfsnachweise erbracht. Es wird vermutet, dass es hier ein weiteres von einer Fähe und einem Rüden besetztes Revier gibt.
Habbe kennt sich mit der Situation der Wölfe in Niedersachsen aus, wie kaum eine zweite Person. Als Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft, die vom Umweltministerium mit dem Wolfsmonitoring betraut wurde, laufen bei ihr alle Informationen rund um die Rückkehr der Tiere in Niedersachsen zusammen. In ihrem Vortrag geht sie außer auf die Biologie besonders auf die aktuelle Situation ein: Wie und wo leben die einheimischen Wölfe? Wie funktioniert das Wolfsmanagement? Welche Konfliktfelder etwa mit Nutztierhaltern gibt es und welche rechtlichen Regelungen? Und welche Erkenntnisse liegen bisher über die Ursachen der beobachteten eher geringen Menschenscheu einiger Jungwölfe aus dem Munsteraner Rudel vor?
Das Auditorium der VHS ist über den Seiteneingang des Kantor-Helmke-Hauses zu erreichen. Die Gebühr für den Vortrag beträgt 2,50 Euro. NABU-Mitglieder sind frei.